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Abfallwirtschaftsbetrieb München
06.10.2025

München setzt auf Kreislaufwirtschaft: Wege gegen wachsenden Elektroschrott

Elektroschrott wächst – doch München zeigt, wie Geräte länger leben können. Secondhand-Angebote, Repair-Cafés und städtische Strategien helfen, Müll zu vermeiden und Ressourcen zu schonen.

Kurze Produktzyklen bei Smartphones, Laptops oder Fernsehern führen zu immer mehr Elektroschrott. Mit gezielten Maßnahmen wie der Halle 2 des AWM, Handysammelaktionen und Repair-Cafés setzt die Stadt München auf Kreislaufwirtschaft und die Verlängerung der Lebensdauer von Geräten.

AWM als zentraler Akteur
Laut dem Statistischen Bundesamt produziert jeder Bürger in der EU im Durchschnitt 11,2 Kilogramm Elektroschrott pro Jahr. Deutschland liegt 10,2 Kilogramm pro Kopf leicht unter diesem Wert. In München kümmern sich die Abfallwirtschaftsbetriebe München (AWM) um Sammlung, Transport und Entsorgung von Abfällen sowie um den Betrieb von Wertstoffhöfen und Entsorgungsanlagen. Darüber hinaus setzen sie die politischen Ziele der Stadt im Bereich Kreislaufwirtschaft um.

München verfolgt ehrgeizige Strategien: 2022 wurde ein Zero-Waste-Konzept beschlossen, dass eine Reduktion der Haushaltsabfälle um 15 Prozent und der Restmüllmenge um 35 Prozent vorsieht. Ergänzend wurde die Circular Economy Koordinierungsstelle (CEKS) eingerichtet, die mit der Re:lektro-Strategie gezielt Elektroschrott verringern will.

Halle 2: Ein zweites Leben für Elektrogeräte
Jährlich landen im Bringsystem der Münchner Wertstoffhöfe rund 7.000 Tonnen Elektroschrott. Im AWM wird dieser gesondert gesammelt und auf Wiederverwendbarkeit geprüft. Geräte, die noch funktionsfähig sind oder sich mit kleinen Reparaturen instand setzen lassen, werden in der Halle 2 weiterverkauft.

Das Gebrauchtwarenhaus bietet auf 1.000 Quadratmetern ein breites Angebot an Secondhand-Artikeln – von Möbeln bis zu Elektronikgeräten wie Laptops, Handys oder Fernsehern. Besonders gefragte Stücke werden zusätzlich online über Kleinanzeigen verkauft.

BayFOR-Handysammelaktion
Ein praktisches Beispiel ist eine Handysammelaktion der BayFOR: Mitarbeitende spendeten alte Geräte an den AWM, die anschließend in der Halle 2 angeboten wurden. Wichtig ist dabei, dass vor der Abgabe persönliche Daten gelöscht und alle Konten vom Gerät abgemeldet werden.

Repair Cafés als Ergänzung
Wer sich nicht von seinem defekten Gerät trennen möchte, findet Unterstützung in Repair Cafés. Hier können Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern an der Reparatur arbeiten. So lässt sich die Lebensdauer von Elektrogeräten verlängern und der Elektroschrott weiter reduzieren.

 

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